Jubiläum und Chronik

100 & 2 – Jubiläums-Prunk- und Heimatfest in Broich-Peel


Pressebericht von Lothar Hillers zum Jubiläumsschützenfest 2022

Da hatten die Verantwortlichen der Bruderschaft nach zweijähriger Verschiebung am Wochenende nach Pfingsten ein hervorragendes fünftägiges Jubiläumsfest veranstaltet. Es begann freitags mit dem Festbankett in geschlossener Gesellschaft mit geladenen Gästen. Viel Beachtung und Lob wurde Michael Kames für seine dargebrachte Chronik von 100 Jahren St. Rochus Bruderschaft zuteil. In seiner Festrede sagte der Bezirksbundesmeister Horst Thoren: „Wenn Bruderschaft ein Stück Heimat ist, dann trifft das auf Broich-Peel ganz besonders zu.“ Er hob unser ältestes, noch aktives Mitglied Josef Zons hervor, der im letzten Jahr aus Anlass seines 95. Geburtstags für seine langjährigen Verdienste die Fürst Salm-Reifferscheidt-Dyck-Medaille erhalten hatte. Arno Oellers als Schirmherr des Jubiläums bemerkte, dass viele Vereine in der Pandemie Federn haben lassen müssen, die St.-Rochus-Schützen hingegen nicht. Es gibt wahrlich viele ältere Bruderschaften, aber wie in der „kurzen“ Zeit sich die Broich-Peeler Schützen entwickelten, ist bemerkenswert:
Am 27. Juni 1920 gründeten im Saal Hauter in Woof 120 Männer die Bruderschaft. Erster Schützenkönig 1921 war Franz Thissen aus Gatzweiler. Peter Hansen war ihr erster Fähnrich. Die Fahne ist Sinnbild für die Gemeinschaft und steht für Ehre und Treue. Der Fähnrich oder Fahnenoffizier hat die ehrenvolle Aufgabe, die Fahne zu tragen, gemäß der militärischen Herkunft.
Schon 1922 gründete sich das Trommlercorps Broich-Peel, das seitdem auch immer fester Bestandteil der St.-Rochus-Bruderschaft ist.
Zwischen 1933 und 1947 „verschwindet“ die Bruderschaft aus dem öffentlichen Leben, Fahnen und Silberschatz werden bei einzelnen Mitgliedern versteckt. Zum ersten Prunk- und Heimatfest nach dem Krieg 1947 durfte man den Vogel nicht von der Stange schießen, er wurde im Wettkampf, durch eine Kreidezeichnung dargestellt, von einer Tafel geputzt.
Es war schon immer gute Tradition, dass der Festzug von der Reiterei angeführt wurde und General, Oberst und Major vorweg ritten. In den Anfängen war es oftmals noch eine wechselnd besetzte Gruppe, mal kleiner – mal größer, sie bestand aus Landwirten, die mitunter ihre Arbeitspferde herausputzten und zur Parade ritten. Seit nunmehr über zwanzig Jahren ist die Gruppe rund um den zweiten Brudermeister und Generalfeldmarschall Herbert Bihn konstant gut besetzt, und man erntet die Früchte, die August Amend und Christian Küppers in den 80er und 90er Jahren säten. 1951 gründete sich ein Jägerzug aus 11 achtzehnjährigen Burschen, die später als Zylinderzug aufmarschierten. 1957 bildete sich aus acht Schulabgängern unter Anleitung von Zugführer Kaspar Jacobs der 3. Jägerzug, ein Freundeskreis, der mehr als nur gemeinsam Schützenfest feiert. Aus diesem Zug wurde dann die Gruppe „Schirm, Charme und Melone“.
1958 begann die Geschichte des Schießsports in Broich-Peel mit Peter Mertens als erstem Schießmeister der Bruderschaft. Aus einem Königs- und Preisvogelschießen entstand nach kleineren bruderschaftsinternen Wettschießen die Schießabteilung. War Broich-Peel in den ersten Bruderschafts-Vergleichskämpfen noch ein unbeschriebenes Blatt, so entwickelte man sich rasch zu einer festen Größe in Mönchengladbach und der Diözese Aachen.
1961 verließen „die Kleene“ als Schüler im 8. Schuljahr die Broicher Volksschule. Aus dieser Gruppe entwickelte sich ein Kegelclub, der in der Gaststätte Haus Lehnen an den Start ging, parallel ein weiterer Kegelclub aus Schützen unter der Führung von Josef Siemes. Man trug Clubwettkämpfe gegeneinander aus. Durch einen Altersunterschied von ca. 6 Jahren hießen die älteren „die Groote“ und die jüngeren „die Kleene“. Dieser Schützenzug wurde für seine 60jährige Treue zur Bruderschaft zum Festabend mit einer Urkunde geehrt. Das Mitglied Helmut Rüskens war lange Jahre ein sehr engagierter Geschäftsführer. Für seine Verdienste wurde er zum Ehrenmitglied ernannt.
1964 erwarb die Bruderschaft eine zweite Fahne, angefertigt von Ordensschwestern in den Niederlanden, die am 13. September im Festgottesdienst von Pater Gabriel gesegnet wurde. Aus einer kleinen Gruppe von drei Fahnenoffizieren, die sich um die Präsenz der beiden Fahnen kümmerte, entwickelte sich um die Hauptmänner eine stattliche Gruppe, die keine Nachwuchssorgen zu beklagen hat. 1965 wurde Karl-Heinz Küppers erster Prinz der St. Rochus Bruderschaft.
Die Jugendarbeit kam in Schwung, ausgehend von der Schießabteilung strömten nach und nach immer mehr junge Männer, später auch Frauen, in die Bruderschaft. War es anfangs das regelmäßige Treffen der Schützen, so wurde daraus mehr und mehr eine funktionierende Gruppe, die Ausflüge und Aktivitäten bis hin zu Wochenendfahrten und Zeltlagern gestaltet. Seit früher Jugend waren ab 1970 die Männer vom „Happy End“ eine Gruppe, die Frohsinn im Namen trägt. Sie ziehen am Ende des Schützenzuges, gehören aber in die Mitte, zum Kern der Bruderschaft. 1972 kam aus der Schulabschlussklasse ein Jägerzug hinzu, der in den ersten Jahren die Fahne des Kirchenchores trug. Ende der 80er Jahre löste er sich auf, einige der damaligen Mitglieder sind heute im Zug „Genhodder und Freunde“ fest verwurzelt.
1975 gründete Peter Frechen die Gruppe der Fahnenschwenker. Sie hatte, wie auch die Schießabteilung, viele Erfolge und auch besondere Erlebnisse, unvergessen einen Fernsehauftritt in der Rudi Carrell-Show, nach dem Sieg der Diözesanmeisterschaft und anschließendem Titelgewinn bei den Bundesmeisterschaften 1984. Auch entstand 1975 der „1. Jägerzug“, der immer mit anpackt, wenn Hilfe nötig ist. Als 1977 Clive Gibbons Schützenkönig wurde, bildete sich aus einer kleinen Clique von Nachbarn eine Gruppe von Freunden, die 1978 mit 12 Mitgliedern den „Auerhahnzug“ gründete. 1979 wird der „Sebastianuszug“ aktiv, ebenfalls aus einer Nachbarschaftsgruppe an der Sebastianus-Kapelle. Ihr verstorbenes Mitglied Bodo Hamacher war viele Jahre Hauptmann der St.-Rochus-Schützen. Seit 1981 wird auch der Schülerprinz ausgeschossen, erster Würdenträger war Mario Schulte. Mit Luisa Lopez, Marita Meyer und Elke Rumpf griffen 1984 die ersten Frauen in der Bruderschaft zum Gewehr, die Schieß- und aktive Schützenabteilung wächst stetig. Im gleichen Jahr gründete sich der Offizierszug „OZ ´84“, der bis heute sehr aktive Mitglieder in der Bruderschaft stellt.
Der derzeitige Schießstand wurde 1996 im Keller des Broicher Pfarrheims mit sechs Bahnen eingerichtet, nachdem der vorige am Haus Lehnen baufällig geworden war und nicht mehr den Vorschriften entsprach. 1998 präsentierte Broich-Peel den ersten Schützenkaiser: Michael Kienbaum errang schon 1988 und 1993 die Königswürde. Seit 1998 spielt auch die „Hardter Blasmusik“ bei jedem Schützenfest und Fronleichnam in Broich-Peel auf. Im selben Jahr wuchs die Idee zwischen Freunden und Klassenkameraden zur Schützenzuggründung. Als Gründungsjahr und erstes Schützenfest der Gruppe wurde der Jahrtausendwechsel ausgemacht, so entstand der „Offizierszug 2000“. Ebenso bildete sich durch Auskopplung aus den Jungschützen der „1. Schützenzug“. Ihm folgte 2003 der „2. Schützenzug“. 2004 bildete sich rund um das Köngishaus von Robert Geisen in Genhodder eine Gruppe aus Nachbarn und Freunden zum Schützenzug „Genhodder und Freunde“. Seit 2005 steht der Vereins- und Gruppenbaum auf dem Kirchplatz, der 34 Gruppen und Vereine widerspiegelt. Der „Schützenzug ´05“ besteht auch seitdem. Es folgte 2007 eine Gruppe, ebenfalls als Auskopplung aus dem Zug der Jungschützen, „die Preußen“.
Das verstorbene Ehrenmitglied und ehemaliger Generalfeldmarschall August Amend stieg 2007 letztmalig aus dem Sattel. 2008 konnte die Bruderschaft ein Jubiläum feiern: „50 Jahre Schießsport in Broich-Peel“. In dem Jahr fand das erste Broich-Peeler Oktoberfest statt, der Beginn einer Erfolgsgeschichte und mittlerweile eine Tradition. 2010 kreierte die Bruderschaft eine Fahne für die Hausbeflaggung als Symbol für die Dorfgemeinschaften. Die bisher letzte neue Schützengruppe gründete sich 2017, die „1. Artillerie“, wieder aus der Jungschützengruppe.
Zum 100-jährigen Bestehen beauftragte die Bruderschaft eine neue Fahne bei den Benediktinerinnen des Klosters Mariendonk, die in der Krönungsmesse zum Sebastianusfest am 17. Januar 2020 von Pastor Josephs gesegnet wurde. Die helle Seite zeigt in der Mitte die Pfarrkirche als Zentrum der Bruderschaft und sie umgebend die Kapellen und Gebetsstöcke der Pfarrgemeinde.
Am 10. Juni 2022 konnte nun endlich bei einem Festbankett im Rahmen des Prunk- und Heimatfestes das Jubiläum gebührend gefeiert werden.
Nach dem Mairichten und Zapfenstreich am Haus des Königs Marius Baltes eröffnete die Band „JUST IS“ im großen, herrlich grün-weiß geschmückten Festzelt die Eröffnungsparty vor begeisterten Bruderschaftlern und Gästen. Es wurde eine lange Nacht. Da fiel es manchen Schützen schwer, am Sonntag zeitig wieder fit zu sein. Nach dem traditionellen Einzug in die Kirche mit Trommlercorps und Musikkapelle zu den Klängen von „Tochter Zion“ stand die Festmesse diesmal unter dem Thema „Heimat“. In der Einführung wurden verschiedene Aspekte zum Begriff „Heimat“ beleuchtet, die stark zum Nachdenken anregten. Der Chor „Sound & Spirit“ aus Venn bereicherte mit bekannten, in mundartlichen Texten vorgetragenen Liedern wie „Jott hält de janze Welt en sinn Hangk“ die Messfeier sehr. In diesem feierlichen Rahmen erhielten nach dem Segen verdiente Bruderschaftler ihre Ehrenurkunden: Hans Peter Meyer das Schießsportabzeichen in Bronze, Klaus Metsches und Christian Vieten das silberne Verdienstkreuz und Herbert Bihn das Sebastianus Ehrenkreuz. Nach dem Schlusslied „In unserem Veedel“ bedankte sich Brudermeister Norbert Ohlenforst bei allen, die zu diesem bewegenden  Gottesdienst beigetragen hatten. Zur Kranzniederlegung am Ehrenmal gedachte die gesamte Bruderschaft der Gefallenen aus der Heimat in beiden Weltkriegen wie auch aktuell der vielen Toten im Ukrainekrieg. Beim gemeinsamen Frühschoppen mit Blasmusik erhielten die diesjährigen Jubilare ein gespendetes Frühstück, das Sebastianusfest im Januar fand ja leider nicht statt.
Zur großen Parade zu Ehren der Königin und Ehrengäste traten am Nachmittag fünf Musikzüge und die Gastbruderschaften aus Beeck, Dorthausen, Günhoven, Hehn, Holt, Rheindahlen, Rickelrath und Venn in den Honschaften zum Sternmarsch an. Der formte sich bei „Kaiserwetter“ auf dem Sportplatz zu einem grandiosen Bild. Zum Festball am Abend spielten die Bands „TEAMWORK“ und „DRÖPKES“ auf.
Am Montag nach dem morgendlichen Gottesdienst und der anschließenden Klompenparade vor der Kirche marschierte der Schützenzug zum Vogelschuss und Klompenball ins Festzelt. Neuer Schützenkönig für 2023 ist Thomas Hackstein, Simon Rennertz und Jens Winnikes seine Minister. Jungendprinz ist Julian Sieben, seine Ritter sind Marvin Hahn und Henning Stevens. Schülerprinz ist Clemens Gerards, seine Ritter sind Paul Arndt und Tobias Bolten.
Zum Großen Zapfenstreich vor der Kirche nahm die Bruderschaft mit den Majestäten und der Kranzgemeinschaft unter dem letztmaligen Kommando des Hauptmanns Helmut Jacobs Aufstellung. Aus Anerkennung für seine 40-jährige Ausübung dieses Amtes wurde er vor der großen Kulisse zum Ehrenhauptmann ernannt.
Zum Abschluss des 100jährigen Jubiläums beim Familienball war allen die Freude, aber auch die Erleichterung anzumerken, das Fest nach zweimaliger Verschiebung in solch hervorragender Weise durchgeführt zu haben. Größten Dank gilt allen, die sich in vielen Stunden, Tagen und Wochen mit der Vorbereitung und Durchführung bei so manchen Unwägbarkeiten beschäftigt haben. Ohne sie wäre dieses Fest nicht zustande gekommen.

 

2016 hieß es: „Bald werden wir 100 Jahre alt“


Ein Grund zurückzuschauen!

Das dachten sich auch einige Mitglieder der St. Rochus Bruderschaft und so hat man sich entschlossen, sich tiefer mit den vergangenen (beinahe) 100 Jahren auseinanderzusetzen und Geschichte festzuhalten. Gemeinsam möchte man in den kommenden Jahren zum Schützenfest ein Festheft heraus bringen und bis zum 100-jährigen Jubiläum eine Chronik als Buch herausbringen. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, den die 15 Bruderschaftler und Bruderschaftlerinnen sich vorgenommen haben zu gehen. Es gibt viele Themen und Schwerpunkte aufzuschreiben, die sich in 100 Jahren gesammelt haben. Es gibt Geschichten und Entwicklungen, Feste und die Kirche. Es gibt Schießverein und Fahnenschwenker, die sportliche den Gedanken um Glaube Sitte und Heimat in die Öffentlichkeit getragen haben. Und – es gibt das Wichtigste: Viele Menschen, die die Tradition in Broich aufrechterhalten haben, so dass wir noch heute das weiterführen können, was Ur-Großväter und Ur-Ur-Großväter 1920 in Broich-Peel gegründet haben. Die St. Rochus Bruderschaft Broich-Peel 1920 e.V.
MK

Am Abend des 15. Septembers 2016 traf sich ein Teil des Chronik-Teams zum Durchstöbern mehrerer Kartons, die seit Jahren in einem Keller schlummerten. Es war ein wahnsinnig interessanter Griff mitten in die Bruderschaftsgeschichte. Alte Mitglieder- und Kassierlisten von 1950 bis 1986, ein Protokollbuch mit Protokollen von 1920 bis 1965 (zu großen Teilen in Sütterlin verfasst), viele alte Zeitungsausschnitte und vieles mehr. Es war ein toller und informativer Abend.


Die allererste Generalversammlung im Jahr 1920


Protokoll der 1. Generalversammlung der St. Rochus-Bruderschaft Broich-Peel aus dem Gründungsjahr 1920

Mit Gott im Jahre 1920

Generalversammlung vom 27. Juni 1920. Die erste Generalversammlung, welche im Saale von Josef Hauter in Woof stattgefunden hat, war von zirka 120 männlichen Personen besucht. Herr Heinz Bienen eröffnete 6 Uhr 35 die Versammlung und hieß die anwesenden herzlich willkommen.

Zu Punkt I wurden die neu aufgestellten Statuten bekannt gegeben. Stadtverordneter Küppers vermisste einen Passus in den Statuten betr. Ablebens und Begräbnis seiner Mitglieder, es wurde sich dahin verständigt, es vorläufig dabei zu belassen und nichts hinzuzufügen.

Punkt II Wahl des Vorstandes. Es wurden folgende Herren gewählt. Heinrich Bienen Brudermeister, Hauptlehrer Behrend als Stellvertreter, Johann Reynders als Schriftführer, Anton Gotzen als Stellvertreter, Wilhelm Wyen als Kassierer, Josef Fegers als Stellvertreter, Josef Dreßen und Josef Hauter als Beisitzer.

Zu Punkt III wurde die Wahl der Lokale vorgenommen, da wir drei Lokale in unserem Bezirk haben. So wurde beschlossen, die Vorstandssitzungen in der Wirtschaft Knippertz, größere Versammlungen in der Wirtschaft Beeck und die Festlichkeiten bei Hauter abzuhalten.

Punkt IV wurde die Spätkirmes 1920 besprochen und beschlossen, zwei Tage Ball abzuhalten, wo sich die Einnahmen und Ausgaben auf den Saalbesitzer und die Bruderschaft gleichmäßig verteilen.

Punkt V war die Festsetzung der Spätkirmes. Es wurde beschlossen, am Sonntag vor dem 16. August, am Patronatsfest des St. Rochus die Kirmes festzusetzen.

Punkt VI beschäftigte die Versammlung um Erlangung von Silbergeld, Herr Pfarrer Esser hielt es für ratsam, eine Liste rundzureichen, welches auch vorgenommen wurde. Es wurden 42 M. an Silbergeld gezeichnet. Gegen 8 Uhr 35 wurde die Versammlung vom Brudermeister geschlossen.

Broich-Peel, den 27. Juni 1920

Der Brudermeister  Heinrich Bienen

Der Schriftführer  Johann Reynders


Die Gründer der St. Rochus Bruderschaft

Gegründet wurde die Bruderschaft von 120 Männern, von denen folgende 32 noch bekannt sind:

Amend, Martin aus Bau
 
Meyer, Hugo aus Bau
 
Siemes, Josef aus Bau
 
Pflipsen, Arnold aus Gatzweiler
 
Thissen, Franz aus Gatzweiler
1. König 1921

Wolters, Josef aus Genhausen
 
Knübben, Konrad aus Genhodder
 
Eich, Johann aus Koch

Amend, Martin aus Peel
 
Kehren, Hermann aus Peel
 
Kehren, Willi aus Peel
 
Fegers, August aus Woof


Hauter, Adolf aus Woof
König 1923

Reiners, Clemens aus Woof
König 1972

Bienen, Heinrich aus Broich
 
Dahmen, Johann aus Broich
 
Genenger, Alex aus Broich
 
Hansen, Peter aus Broich
König 1957

Haves, Jakob aus Broich
König 1954

Jansen, Karl aus Broich
 
Jansen, Wilhelm aus Broich
 
Lehnen, Heinrich aus Broich
König 1953

Lehnen, Josef aus Broich
 
Müllers, Johann aus Broich

Pflipsen, Johann aus Broich
König 1962

Rütten, Heinrich aus Broich
 
Sniers, Martin aus Broich
 
Sterken, Peter aus Broich
 
Thelen, Heinrich aus Broich
 
Thissen, Josef aus Broich
 
Zenzes, Heinrich aus Broich
 
Zenzes, Wilhelm aus Broich

Unser Schutzpatron

Wer war dieser St. Rochus eigentlich? Wo kam er her, der Namensgeber unserer Kirchengemeinde, unserer Bruderschaft?
Viele Dinge, die über Ihn bekannt sind, gehören – wie bei den meisten Heiligen – ins Reich der Legende. Geboren wurde er um 1295 in Montpellier, Frankreich. Es wird behauptet, dass er mit einem Muttermal auf der Brust geboren wurde, welches die Form eines roten Kreuzes hatte. Er wurde in eine wohlhabende Familie (Bürgermeister von Montpellier) hineingeboren. Früh verlor er seine Eltern.
Mit etwa 20 Jahren gab er die Regierung der Stadt in die Hände seines Onkels und verteilte sein gesamtes Vermögen unter den Armen. Er gab sich als armer Pilger aus und ging auf Pilgerfahrt nach Rom. In Aquapendente kam er das erste Mal mit der Pest in Berührung und stelle sich umgehend in den Dienst der Kranken. Hier und in anderen italienischen Städten wie Modena, Parma, Cesena, etc. soll er nur mit Hilfe des Kreuzzeichens tot geweihte Kranke geheilt haben.
In Piacenza endlich befiel auch ihn die schreckliche Krankheit. Er zog sich in eine Waldhütte zurück. Versorgt wurde er durch einen Edelmann namens Gothard, dessen Hund dem Kranken das Brot brachte. Der Legende nach wurde St. Rochus von Montpellier von einem Engel gesund gepflegt.
Nach der Genesung kehrte St. Rochus nach Frankreich zurück und wurde in seiner Heimatstadt von seinem Onkel unwissentlich als Spion verhaftet und eingekerkert. Seine wahre Identität verschwieg er jedoch. Erst nach seinem Tod - fünf Jahre später - am 16.08.1327 wurde er sowohl anhand von Dokumenten als auch durch das kreuzförmige Muttermal erkannt.
Rochus gilt als sogenannter volkstümlicher Heiliger. Er wird als Nothelfer oft angerufen, obwohl er eigentlich nicht zu den 14 Nothelfern gehört. Nach ihm wurden Spitäler für Pestkranke benannt. Sein Name bedeutet latinisiert "DER FELS".
Seine Reliquien (Gebeine) liegen seit ca. 1415 in Venedig, wo auch 1485 zu seinen Ehren eine Kirche San Rocco gebaut wurde. Die Verehrung des Heiligen hat seine Hochburgen in Südfrankreich und Nordspanien, wo bis heute Häuser mit den Buchstaben "VSR" - "Vive Saint Roche" verziert werden. In Deutschland wird seit 1666 die Wallfahrt auf den Rochus-Berg bei Bingen durchgeführt.
St. Rochus gilt als Schutzpatron unter anderem von Montpellier, Venedig, Parma und Broich-Peel, der Gefangenen, Kranken, Ärzte, Chirurgen, Bauern, Schreiner, Pflasterer, gegen Pest, Bein- und Knieleiden, Unglücksfälle und vielen anderen Dingen.
Auf den Rochusbildern tauchen die Attribute der Pilgerschaft, die Pestbeule am Oberschenkel und der Hund immer wieder auf. Es gibt sogar eine Bauernregel, die gerade fürs Kappesland von Bedeutung ist: "Wenn St. Rochus (16.8.) trübe schaut, kommt die Raupe in das Kraut."
Nachdem wir unseren Schutzpatron nun eingehend persönlich kennen gelernt haben, bleibt noch die Frage: "Wie ist St. Rochus zum Schutzpatron unserer Kirchengemeinde geworden?"
Bereits lange vor der Grundsteinlegung unserer Kirche (1904) wurde in einer Kirchbauversammlung am 22.04.1894 die Frage des Namenspatronats für die Kirche in Broich-Peel besprochen. Da der Anstoß zum Kirchenbau am 08.12.1887 gegeben wurde, wurde die "unbefleckte Empfängins Mariä" als Pfarrpatronin favorisiert. In Broich stand jedoch vermutlich seit der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts ein altes Heiligehäuschen zu Ehren von St. Rochus, der dort auch eifrigst verehrt wurde. Daher einigte man sich auf den Pfarrpatron.
"Heilig Rochus"
Möge St. Rochus der Fels in der Brandung unseres Lebens sein.

Michael Rumpf
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